Biographie

 
1895

am 18. Dezember wird Karl Gunschmann in Darmstadt geboren. 

Bereits in jungen Jahren wird er die Schreibweise seines Vornamens in "Carl" ändern, jedoch als Signatur seiner Bilder das Monogramm "KG" beibehalten.

1910

verlässt er mit Einwilligung seiner Eltern die Schule und beschließt, sein Leben der Kunst zu widmen und als Maler zu arbeiten. Er erhält noch im selben Jahr ein Stipendium des Hessischen Großherzogs und beginnt bei Prof. Adolf Beyer ein Kunststudium, das er jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder abbricht. Fortan bildet er sich autodidaktisch weiter.

1912

zieht er zusammen mit dem Dichter Hans Schiebelhuth nach München. Dort macht er die Bekanntschaft mit Else Laske-Schüler, Karl WolfskehlAdam Antes und Fritz Usinger. Mit Usinger wird er bis zum Tod des Schriftstellers im Jahr 1982 freundschaftlich eng verbunden bleiben.

1914

geht Gunschmann nach Paris und gehört dort dem Künstlerkreis des Café du Dome an.


Er kehrt bei Kriegsausbruch zusammen mit dem Darmstädter Maler Paul Thesing nach Deutschland zurück und wird anschließend nach Friedberg eingezogen, wo er in einer Schreibstube seinen Militärdienst absolviert, jedoch auch weiter malen darf.

1915

und in den folgenden Jahren bis 1927 ist Gunschmann mit Grafiken an Publikationen des 

Darmstädter Verlags Die Dachstube beteiligt. Hier arbeitet er u. a. mit Joseph "Pepy" Würth,
Kasimir Edschmid, Fritz Usinger, Theodor HaubachMax Krell sowie Carlo Mierendorff zusammen.

1919

gründet er zusammen mit Kasimir Edschmid die Darmstädter Sezession.

1920

heiratet er die Schauspielerin Käte Meissner.

 

Im selben Jahr richtet die Darmstädter Sezession, der Verband der Bildenden Künstler in Hessen und der Ständige Rat zur Pflege der Kunst in Hessen mit Deutscher Expressionismus Darmstadt 1920 die erste große Expressionismus-Ausstellung in Deutschland aus. Gunschmann ist Jurymitglied, entwirft das Ausstellungsplakat und ist mit eigenen Werken vertreten.

 

Bis 1933 ist Gunschmann an zahlreichen Ausstellungen mit seinen Werken, als Juror und als Mitglied von Ausstellungsausschüssen beteiligt.

1937

werden drei Druckgrafiken Gunschmanns in der Inventar-Liste der Entarteten Künstler bei der von den Nationalsozialisten initiierten Wanderausstellung Entartete Kunst in der Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau als "zerstört" verzeichnet. Gleichzeitig entwickelt sich Darmstadt zu einer Hochburg des NS-Regimes.Gunschmann droht ein Malverbot.

Er zieht mit seiner zweiten Ehefrau Marga Roeder erneut nach München.

1938

wird sein Sohn Peter geboren. Im selben Jahr zieht die Familie nach Gstadt am Chiemsee.

1949

erhält Gunschmann den Georg-Büchner-Preis.

1952

kehrt er nach Darmstadt zurück, wo ihm die Stadt Darmstadt eigens ein Atelier bauen lässt.

1957

wird er Präsident der Neuen Darmstädter Sezession

1958

heiratet Gunschmann in dritter Ehe Annemarie Kattler, geborene Kleinert.

1960

erhält er die Bronzene Verdienstplakette der Stadt Darmstadt.

1965

Verleihung der Silbernen Verdienstplakette der Stadt Darmstadt.

1966

wird er Ehrenpräsident der Neuen Darmstädter Sezession.

1975

wird er mit der Johann-Heinrich-Merck-Ehrung ausgezeichnet.

Gunschmann leidet seit Beginn der 1970er Jahre unter dem Grauen Star, wodurch sein Arbeiten mehr und mehr beeinträchtigt wird. Einige Jahre später erblindet er schließlich ganz.

1978

erhält er durch den Hessischen Kultusminister das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

1984

 am 26. September stirbt Carl Gunschmann in Darmstadt.

2023

am 20.Juni wird durch die Stadt Darmstadt das Leben, das Werk und das Wirken Gunschmanns mit einer Gedenktafel an dessen Geburtshaus in der Arheilger Straße 82 in Darmstadt gewürdigt.